adun schrieb: Das mit OS/2 ist sehr interessant. Muss das mal nachschauen. Wo sieht man das ?
Fast jedes OS hat in seiner API eine Funktion, die GetOSVersion oder ähnlich heißt und sowohl die major- als auch Minor-Nummer zurückliefert. Und da meldet sich Warp3 halt als 2.30 und Warp4 als 2.40 während sich davor z.B. 2.11 auch als 2.11 und 1.3 als 1.30 gemeldet hatten. Nach dem ursprünglichen System müßte sich Warp3 dann als 3.0 und nicht als 2.30 melden. Der große technologische Sprung fand aber von 1.x nach 2.x statt (Umstellung auf 32-Bit), sodaß viele Programme bei der Abfrage nur die Major-Nummer ausgewertet hatten, und wenn die vor dem Erscheinen von Warp3 nur 1 und 2 unterscheiden, geraten die bei größeren Hauptversionsnummern ggf. durcheinander.
Übrigens hat OS/2 ähnlich dem SETVER aus seeligen DOS-Zeiten im Hauptverzeichnis eine versteckte Klarttextdatei, in die man Programme nebst einer Versionsnummer eintragen kann, wenn man eine andere Versionsnummer vorgaukeln will. In den Einstellungen der DOS-Box kann man sogar angeben, wie oft eine falsche Nummer gemeldet wird, bevor dann die richtige gemeldet wird.
Zu den Windows-Versionen: es ergibt keinen Sinn, die Versionsnummern der DOS-basierten mit den NT-basierten zu mischen. MS hatte das damals auch nicht getan. Das erste NT hieß nur deswegen gleich 3.1, da es das Aussehen von Windows 3.1 hatte und MS befürchtete, ein NT Version 1.0 würde vom Markt als eine unreife Erstversion eingeschätzt werden. Außerdem basierte NT 3.1 noch in wesentlichen Punkten aus der gemeinsamen Strategie von IBM und MS, ein OS/2 3 (nicht zu verwechseln mit IBMs Warp3) herauszubringen für den Profimarkt - auch daher erscheint 3.1 angemessen. Wesentliche technologische Sprünge gab es danach nur bei den Hauptversionen, weswegen 2K und XP eben intern auch 5.0 und 5.1 heißen und ebenso Vista und W7 halt 6.0 und 6.1.