(29.08.2023 22:41)Steffen90 schrieb: Wollte eigentlich ein Sockel A System mit Vollausbau RAM, CPU, GPU bauen.
Bei Maximalbestückung mit RAM gibt es einiges zu beachten, wenn mehr als zwei Steckplätze auf dem Brett vorhanden sind.
- Da (abgesehen vllt. von einigen Server-Brettern) "memory remapping" nicht unterstützt wird, sind mehr als 3 GiB RAM sinnfrei, da max. 4 GiB adressiert werden können und in diesem Adressraum auch die Geräteadressen liegen.
- Wird eine nvidia-Grafikkarte in den AGP-Slot gesteckt, können 3 GiB RAM installiert werden. Im BIOS ist dann aber die "AGP aperture size" auf 128 MiB (oder weniger) einzustellen, da bei Bestückung mit 3 GiB RAM und einer "AGP aperture size" > 128 MiB das System mit einigen nvidia-Grafikkarten gar nicht startet oder instabil läuft.
- Wird eine Ati Radeon AGP-Grafikkarte installiert, dürfen max. 2,75 GiB RAM installiert werden, da diese Grafikkarten ihren Adressbereich bei 2,75 GiB einblenden. Sind mehr als 2,75 GiB RAM installiert, läuft das System instabil. 2,75 GIB RAM sind nur mit vier Steckplätzen realisierbar. Mit drei Steckplätzen sind nur 2,5 GiB RAM realisierbar. Wenn das Brett dual-channel unterstützt, läuft in beiden Fällen ein Teil des RAM nur im single-channel-mode.
Wenn Grafikprobleme auftreten und grundsätzlich, wenn (auch) Linux installiert werden soll, ist im BIOS
AGP fast writes = disabled zu setzen.
(29.08.2023 22:41)Steffen90 schrieb: Dazu noch eine SSD
Die wird an dem jetzt zurück geschickten Brett wahrscheinlich gar nicht laufen. Die ganz alten Via-SATA-Controller, die (wie der auf dem Brett) nur SATA 1.5 GB/s unterstützen, haben nach meiner Erfahrung folgende Eigenheiten:
- Handelsübliche SSDs, die SATA 6.0 GB/s unterstützen – alle nahezu alle gängigen SSDs – werden vom Controller nicht erkannt.
- HDDs, die nur SATA 1.5 GB/s unterstützen, funktionieren am Controller.
- HDDs, die SATA 3.0 GB/s oder SATA 6.0 GB/s unterstützen, funktionieren am Controller nur, wenn diese zuvor "in Hardware" auf SATA 1.5 GB/s begrenzt worden sind. Bei einigen Modellen ist das per Steckbrücke möglich. Bei einigen Modellen geht das schlicht nicht. Und bei mindestens einem Modell geht das nur mit einer vom Hersteller konstenlos bereit gestellten Software, wozu die HDD erst mal an einen moderneren PC angeschlossen werden muss, der die HDD unmodifiziert erkennt, um dann die Einstellung per Software zu setzen.
- Soweit die Controller mit eigenem BIOS daher kommen, kann davon auch gestartet werden.
- Onboard-Controller werden vom Mainboard-BIOS u.U. erst bestiefelt, wenn dort SATA RAID = enabled gesetzt ist. "SATA RAID" hat hier nix mit Hardware-RAID0 oder 1 zu tun, sondern ist nur die unglücklich gewählte Bezeichnung für den SATA-Controller. Die Einstellungen für Hardware-RAID0 oder 1 oder eben kein RAID sind im Controller-BIOS vorzunehmen. RAID ist kein Zwang. Am Controller lassen sich auch zwei HDDs unabhängig voneinander betreiben.
Wenn also eine SSD ins System soll und die nicht wider Erwarten doch am Via-SATA-Controller funktioniert, bleiben nur der Betrieb am IDE-Controller mit IDE-SATA-Adapter, sofern das funktioniert, oder der Einbau einer PCI-SATA-Controller-Karte, wobei an einem Controller, der SATA 3.0 GB/s unterstützt, die SSD eher laufen dürfte als an einem Controller, der nur SATA 1.5 GB/s unterstützt.
Findet sich auf einem Sockel-A-Brett mit nvidia nForce2 Chipset ein SATA-Controller, so ist dies meist ein SiI3112A. Der kann zwar auch nur SATA 1.5 GB/s, nimmt aber auch SSDs.
Funktionierendes Beispiel hier: Corsair Force LS (SSD 60 GB SATA 6.0 GB/s @ SATA 1.5 GB/s) am SiI3112A auf einem Asus A7N8X-E Deluxe.
@Dirk: Die HDD kommt als Datenhalde an den zweiten SATA-Port.