Beiträge von Arnulf zu Linden

    Wenn in der Kiste auch Komponenten getestet werden sollen, ist ein DVD-ROM- oder DVD-RW-Laufwerk einzubauen. Für die Hardwearetests wird mit einer aktuellen Knoppix-CD/DVD mit der Option "noswap" gestartet. Für Hardwaretests ein Betriebssystem von Festplatte zu starten ist murks, denn so ein Hardwaretest kann auch mal gründlich schiefgehen, was dann gerne mal dazu führt, dass alle momentan eingebundenen Festplattenpartitionen und somit auch das Betriebssystem geschreddert werden.

    Für die anderen Sachen dürfte sich ein Linux mit 2.6er Kernel eignen. Die Wahl der Distro ist Geschmackssache. Als GUI kommen KDE 3.5 (etwas betagt) oder LXDE (aktuell) in Frage. KDE 4 ist zu dick.


    Wie sieht denn deine /etc/X11/XF86Config in voller Länge aus?


    (alle mit # beginnenden Zeilen entfernt, damit es nicht zu lang wird)


    und den Driver ("mach64") manuell einzustellen,

    Eine baugleiche Grafikkarte läuft in einer ähnlich alten EDV-Fossilie mit gleicher Softwarebasis, "ati" ist der passende Treiber dafür.


    Da Linux für die nicht unterstützte Onboard-Grafik auch vermutlich kein Kernel-Modul lädt (lspci -v zeigt diese Information an)

    lspci -v hat das damals (Slackware 9.1) noch nicht angezeigt.

    lspci -vv

    Wenn die Hauptplatine einen 486DX-100 verdaut, geht evtl. sogar der Am5x86-P75 @ 133 MHz (33 MHz FSB), da der einen Multi von 2× als 4× interpretiert. Die Prozessorkernspannung ist dann auf 3,45 V einzustellen. Wenn die Hauptplatine nur 3,3 V und 5,0 V anbietet, ist 3,3 V einzustellen.

    Wenn man an der alten Hardware noch länger Freude haben möchte: Keine Experimente (nur 5 V; Kabel abschneiden und irgendwo reinstopfen, …) mit dem Lüfter! Auf 486er ab 50 MHz interner Taktfrequenz gehört auf den Kühlkörper ein 40×40 mm-Lüfter, der mit einem Adapter 4pol-5¼-Stromstecker auf 3pol Molex an 12 V betrieben wird. Wenn im Lüfter nämlich erst mal eine gewisse Portion Staub angekommen ist, wird der bei nur 5 V gar nicht mehr anlaufen, da das Losbrechmoment mit zunehmenden Ablagerungen im Lüfter zunimmt.

    Die "cacheable RAM area" liegt bei 486er-Hauptplatinen nur selten bei mehr als 64 MiB RAM, obwohl Platinen mit PS/2-Steckplätzen meist 128 MiB RAM (4× 32 MiB FPM, EDO geht fast nie!) verdauen. Eine Bestückung mit mehr RAM, als die "cacheable RAM area" groß ist, ist nur in bestimmten Fällen sinnvoll und erfordert zudem ein Betriebssystem, das den RAM linear von unten nach oben addressiert und entsprechend von unten nach oben belegt, damit nicht gleich die wichtigsten Teile des Betriebssystems im langsamen "uncached system RAM" liegen. Mit DOS und Windows ist da kein Start zu machen! Linux und FreeBSD hingegen erfüllen die beschriebenen Anforderungen.

    Slackware wurde schon öfters erwähnt, aber bisher nie die Version. Wenn man sich das nicht selbst aus dem SRC backen will, darf es höchstens die Version 9.0 sein, da ab Version 9.1 ein 486er vorausgesetzt wird. Als Kernel kommt ein halbwegs aktueller 2.4er in Frage. Das Kompilieren dauert auf einem 80386DX-33 mit Copro und 32 MiB RAM zwar 1½ Tage, dafür hat man danach einen schlanken Kernel ohne z.B. das ganze PCI-Geraffel - und die Hardware wurde auch gleich intensiv getestet ;)
    X macht auf 386ern nur bedingt Spaß. Mit nur 8 MiB RAM sollte man da nicht drüber nachdenken, mit 16 MiB oder 20 MiB mag das vielleicht gerade so starten, aber eigentlich sollten dafür schon 32 MiB RAM im PC stecken. Mehr als 8 bpp @ 640×480 px sollte man auch nicht erwarten, da die ISA-Grafikkarten fast nie mit mehr als 1 MiB RAM bestückt sind. Außerdem braucht man für ISA-Grafikkarten den alten XFree86-3.3.6 svga-Treiber, der sich aber auch auf XFree86-4.x installieren lässt. XFree86-4.x enthält keine native Unterstützung mehr für ISA- und VLB-Grafikkarten.

    Das, was jetzt kommt, ist sowohl "Linux" als auch "Retro". Wenn es hier nicht passt, muss das halt in die Retro-Ecke.

    Auf einem "Compaq Deskpro 5120" lässt sich kein X-Server starten. Nach der Eingabe von "startx" wird die Bildschirm schwarz. Ein "Abschießen" des X-Servers mit <Strg>+<Alt>+<Backspace> funktioniert nicht. Der PC lässt sich jedoch kontrolliert mit dem Affengriff neu starten, sodass kein e2fsck nach dem Neustart loslegt.

    Hardware:
    Intel Pentium-S 200 @ 180 MHz
    192 MiB RAM
    Compaq QVision 1280P+, onboard Grafikchip, 1 MiB RAM (soll nicht benutzt werden, im BIOS deaktiviert)
    Ati 3D Rage Pro 215GP (Ati Mach64 Chipsatz), PCI-Grafikkarte, 8 MiB RAM (soll benutzt werden)

    Software:
    Slackware 9.1
    Kernel 2.4.33.3
    XFree86 4.3.0

    lspci

    Code
    00:00.0 Non-VGA unclassified device: Compaq Computer Corporation Triflex/Pentium Bridge, Model 1000 (rev 01)
    00:0a.0 VGA compatible controller: Compaq Computer Corporation QVision 1280/p (rev 12)
    00:0b.0 Ethernet controller: Advanced Micro Devices [AMD] 79c970 [PCnet32 LANCE] (rev 02)
    00:0d.0 USB Controller: OPTi Inc. 82C861 (rev 10)
    00:0e.0 VGA compatible controller: ATI Technologies Inc 3D Rage Pro 215GP (rev 5c)
    00:0f.0 ISA bridge: Compaq Computer Corporation PCI to ISA Bridge (rev 44)


    Hier fällt schon mal unangenehm auf, dass der Compaq QVision 1280P+ onboard Grafikchip angezeigt wird, obwohl dieser im BIOS deaktiviert worden ist.

    /var/log/XFree86.0.log

    Irgend etwas beim PCI probing scheint vor die Wand zu fahren.
    Wo muss dran gedreht werden?
    Die Verwendung des Compaq QVision 1280P+ onboard Grafikchip scheidet aus zwei Gründen aus.
    Mit nur 1 MiB RAM sind keine vernünftigen Auflösungen und Farbtiefen (24 bpp @ 1024×768) zu realisieren. Der Grafikchip wird zudem von XFree86 nicht unterstützt.


    Also einen grundlegenden Test des Coprozessors macht eigentlich "CheckIt" mit. Da müsste imho auch ein Speichertest dabei sein.

    CheckIt ist das gesuchte Programm. Es läuft auf dem installierten FreeDOS, Tests für FPU und RAM sind enthalten und laufen beide fehlerfrei (RAM mit Intensivtest) durch. Wer es noch braucht, download: http://www.minuszerodegrees.net/software/software.htm


    Allerdings weiß ich nicht ob die Kombi Harris 25 MHz und Intel 8 MHz funktioniert.
    […]
    insbesondere weil der harris die schöpfungskrone ist,
    […]
    Sorry das ich deine Mail letztlich nicht beantwortet habe, zu nichts gekommen.

    Da steckt jetzt ein i80287-10 drin, fuktioniert. Aber auch mit dem i80287-8 traten keine Probleme auf, der wurde aber mittlerweile in einen "Epson EL2" (mit Am286-10) "entsorgt".
    […]
    Schöpfungskrone? Das sind aber niedrige Ansprüche ;)
    Der Harris CS80C286-25 ist aber als der schnellste 286er bekannt.
    […]
    Was nicht ist, kann noch werden. Wenigstens ist die Mail nicht im Spamfilter hängen geblieben.


    das Problem bei den 4MB-Modulen im 286er ist häufig, daß sie aus wenigen Einzelchips mit jeweils vergleichweise hoher Kapazität bestehen.

    Das hat nichts mit 286er zu tun. Es gibt bei 1 MiB SIMMs und 4 MiB SIMMs die Versionen mit 3 Chips/Modul und mit 9 Chips/Modul . Der 286er hatte die vier SIMMs mit je 3 Chips/Modul schon drin, als ich den erworben habe und funktioniert damit (s.o. CheckIt). Auch "peruse", ein Bildschirmpuffer für FreeDOS, wie man ihn eigentlich von Linux her kennt, funktioniert mit Maximaleinstellung 8 MiB, und da kommt kein ständiger "refresh durch die Hintertür".
    Hinsichtlich der Chips/Modul intolerant sind mir 386er bekannt. Schon mehrfach habe ich feststellen müssen, dass die Anzahl der Chips/Modul zwar bei 1 MiB SIMMs egal ist, nicht aber bei 4 MiB SIMMs. Da funktionieren dann nur die Module mit 9 Chips. Ebenso reagieren 386er oft allergisch auf "Mischbestückung", also 20 MiB RAM = 4× 1 MiB SIMM + 4× 4 MiB SIMM. 486er mit SIMM-Steckplätzen haben hingegen bisher alles verdaut.

    Mit welchen Programmen können Arbeitsspeicher (30pol. SIMM) und ein 80287 Koprozessor in einem PC mit 80286 Prozessor getestet werden?

    Die SIMMs (4× 4 MiB 70 ns) wurden erfolgreich auf einer 486er Hauptplatine mit memtest86+ gestestet. Dieser Test sagt aber nur aus, dass die SIMMs nicht defekt sind und zu der 486er Hauptplatine kompatibel sind. Das BIOS und FreeDOS erkennen den gesamten Speicher, aber das sagt noch nicht notwendigerweise, dass die verbauten SIMMs zu der 286er Hauptplatine kompatibel sind. Auf "neueren" Hauptplatinen ab 386er bis hin zu x86_64-Systemen hat memtest86+ da schon so manche Inkompatibilität aufgedeckt, obwohl das BIOS jeweils den gesamten Speicher erkannt hat. memtest86+ und auch memtest86 sind jedoch 32-Bit-Programme (mit PAE, also für max. 64 GiB RAM), erfordern also mindestens eine 80386 CPU. Gibt es ein vergleichbares 16-Bit-Programm, das auf PCs mit 80286 CPU läuft?

    Das BIOS der 286er Hauptplatine erkennt das Vorhandensein oder Fehlen des Koprozessors, aber auch das sagt noch nicht unbedingt etwas über dessen fehlerfreie Funktion aus.
    Gibt es ein Programm, mit dem der 80287 Koprozessor getestet werden kann?

    Hat irgendjemand Unterlagen zu der 286er Hauptplatine mit der Bezeichnung "TOPCAT286"? Im Internet hat sich bisher nichts dazu finden lassen, und in "Total Hardware 99" ist die auch nicht drin. Ein Bild von der Hauptplatine gibt es hier: http://www.sackpfeyffer-zu-linden.de/fotos-pc-teile…SIMM_300dpi.jpg