Zum Thema Weichlöten mit oder ohne Blei hilft ein Blick ins Blei-Zinn-Phasendiagramm:
5.4.3 Kompliziertere Phasendiagramme: Eutektika
"klumpiges Zeug" bedeutet, dass die Lötstelle und das Lot nicht ausreichend erhitzt werden. Dann landet man im Blei-Zinn-Phasendiagramm nur in L+α oder L+β und eben nicht in L, wobei L+β häufig auftritt, wenn eine alte Lötstelle, die mit bleihaltigem Lot erstellt wurde, mit bleifreiem Lot nachbearbeitet wird. Bei ausreichender Erwärmung tritt das Problem nicht auf.
Auf Arbeit verwende ich schon seit > 10 Jahren bleifreies Lot auch zur Reparatur alter Geräte, deren Lötstellen bleihaltiges Lot enthalten. Die dort vorhandene Lötstation "Weller Magnastat" (einfach, aber sehr robust und extrem langlebig) funktioniert mit bleifreiem Lot nur, wenn die Lötspitzen "8" verwendet werden, die die höchstmögliche Temperatur annehmen, die mit dieser Lötstation erreicht werden kann. Lötspitzen "5" oder "6" funktionieren nur mit bleihaltigem Lot.
Auf Arbeit verwende ich Elektroniklot Sn99Ag0.3Cu0.7 Drahtdurchmesser 1,0 mm mit Flussmittelseele.
Wenn Dir eine saubere Trennung zwischen bleihaltig und bleifrei wichtig ist, nimm einfach zwei Lötspitzen. Dann kannst Du für bleifrei gleich eine wählen, die eine für bleifreie Lötungen ausreichend hohe Temperatur an die Lötstelle bringt.
Bei direkt geheizten Lötspitzen sollte bedacht werden, dass Lötspitzen Verschleißteile sind …