Man kann eine /etc komplett über NFS teilen? Du menst eventuell die eine Datei, aber das normale /etc muss auf der Systempartition sein, da dort ja auch die fstab drin ist.
Mit einer kreativen Initcpio-Lösung wäre das sogar ohne Weiteres machbar und wird bei progressiven Nicht-Unix-Betriebssystemen wie Plan 9, wo auch lokale Dateisysteme als »Server« ausgeführt sind, auch in der Regel so gehandhabt. Natürlich würde man z. B. bei einem Thinclient eher das ganze Root-Dateisystem per NFS einhängen.
Der Trend im systemd-Ökosystem geht auch dahin, eine möglichst selbstverwaltende, paketgesteuerte Konfiguration unter /usr zu liefern und im Bedarfsfall zur Laufzeit unter /run zu modifizieren bzw. vom lokalen Administrator unter /etc anpassbar zu machen.
Welche Möglichkeit habe ich, ein Netzwerkinterface standardmäßig mit 'ner statischen IP-Adresse zu versorgen - und bei Bedarf über DHCP konfigurieren zu lassen? In der /etc/network/interfaces steht folgendes:
Achja: OS ist Bananian 15.08, läuft auf 'nem Banana Pi.
Wenn du die Debian-Netzwerkkonfiguration »nach altbewährtem System« (ifupdown, /etc/network/interfaces) um Netzwerkprofile ohne Autokonfiguration ergänzen willst, dann ist ifscheme wohl das Paket der Wahl. Du kannst dann mehrere Profile (eth0-static, eth0-dhcp) anlegen und bei Bedarf wechseln:
Das eingestellte Profil bleibt solange gültig, bis du es wieder umstellst.
Alternativ gibt es auch guessnet, mit dem man ebenfalls mehrere Profile anlegen kann, aus denen aber automatisch beim ifup eines Interfaces eines danach ausgewählt wird, welchen MAC-Adressen bestimmte IP-Adressen im Netzwerk zugeordnet sind, wodurch man mehrere Netzwerke mit gleichem Subnet aber unterschiedlichen Routern unterscheiden kann.
Als dritte Möglichkeit kannst du auch NetworkManager auf Debian installieren. Dann brauchst du aber u. U. eine grafische Oberfläche zum Einrichten bzw. Wechseln der Profile, da das Konsolenwerkzeug nmtui erst seit Neustem wieder brauchbar geworden ist.