Der Allgemeine Wetter Thread


  • Kernenergie ist nunmal sehr sauber, was die Erzeugung angeht.

    Autsch! Der Uranabbau und die Aufbereitung zu Brennstäben sind 'ne ziemliche Schweinerei. Du hast doch mit Aue ein Anschauungsobjekt quasi vor der Haustür.

    Bei der Energieerzeugung fallen zwar keine Treibhausgase an, dafür werden gasförmige Radioisotope, vor allem Iod, Krypton, Xenon und Radon, wenn auch in kleinen Mengen an die Umwelt abgegeben. Außerdem ist der Wirkungsgrad sehr schlecht, da die meisten Kernkraftwerke nicht in Kraft-Wärme-Kopplung betrieben werden, sondern nur Strom erzeugt und die Wärme ungenutzt an die Umgebung abgegeben werden. Ein Beispiel aus meiner Gegend:
    KKW Grohne, Nennleistungen: 3,9 GW thermisch, genutzt davon 1,36 GW elektrisch.


    Der Große Haken sind da freilich die radioaktiven Abfälle.

    Meines Wissens sucht kein anderes Land, das Kernenergie nutzt, in einem Salzstock nach einem Endlager. Warum Gorleben ausgewählt wurde, verrät ein Blick auf eine Landkarte aus der Zeit des kalten Krieges. Da war Gorleben auf drei Seiten von der DDR umzingelt und nur nach Westen hin zur BRD offen. Da dort meist Westwind herrscht, wäre es kein probates Ziel gewesen, da der Fallout mit hoher Wahrscheinlichkeit Richtung DDR → Polen → UdSSR gezogen wäre.

    Alles in allem ist bei der Kernenergie in Deutschland so viel vergurkt worden, dass das Thema wohl durch ist. Als Ingenieur finde ich die Technik durchaus interessant, sehe aber auch die Risiken. Und ja, der HTR gilt zwar bzgl. Kernschmelze als inhärent sicher, hat aber auch eine wesentlich geringere Leistungsdichte als ein DWR oder SWR.


  • [...]

    Ich denke wir werden nicht drum rum kommen irgendwann zur Kernenergie zurückzukehren mit neueren und sicheren Methoden wie schon angemerkt wurde.
    Ich zitiere da gerne Derek Muller , der letztens eine Doku über Uran gedreht hat (übrigens vom ZDF kofinanziert) und er meinte,
    "Uran ist zukunftsweisend und hat unsere Gesellschaft verändert, aber vielleicht ist es einfach noch nicht die Zeit für uns Uran zu verwenden"

    Die Technologie ist verfügbar und bis wir Kernfusion oder sogar Kalte Fusion hinkriegen können noch duzende Jahrzehnte vergehen.

    Es ist besser nicht zu moderieren als falsch zu moderieren

    Einmal editiert, zuletzt von Der Doktor (12. August 2015 um 16:37)

  • Autsch! Der Uranabbau und die Aufbereitung zu Brennstäben sind 'ne ziemliche Schweinerei. Du hast doch mit Aue ein Anschauungsobjekt quasi vor der Haustür.

    Ich rede von der reinen Erzeugung der Elektroenergie. Und ich weiß nicht, wie du drauf kommst, Aue läge "quasi vor der Haustür" - Aue liegt rund 150 km Luftlinie von mir entfernt. Und ich kenne da nix (war ja auch noch nie in Aue).


    Außerdem ist der Wirkungsgrad sehr schlecht, da die meisten Kernkraftwerke nicht in Kraft-Wärme-Kopplung betrieben werden, sondern nur Strom erzeugt und die Wärme ungenutzt an die Umgebung abgegeben werden. Ein Beispiel aus meiner Gegend:
    KKW Grohne, Nennleistungen: 3,9 GW thermisch, genutzt davon 1,36 GW elektrisch.

    Das ist aber durchaus reine Auslegungssache. Wenn ich mir den "Wirkungsgrad" anschaue (Thermische Nennleistung zu elektrische), komme ich auf rund 34% - da biste ähnlich dabei wie bei anderen thermischen Kraftwerken. Fernwärmeauskopplung gibts im übrigen (bzw. gabs) auch. Siehe Kernkraftwerk Greifswald.


    Meines Wissens sucht kein anderes Land, das Kernenergie nutzt, in einem Salzstock nach einem Endlager. Warum Gorleben ausgewählt wurde, verrät ein Blick auf eine Landkarte aus der Zeit des kalten Krieges. Da war Gorleben auf drei Seiten von der DDR umzingelt und nur nach Westen hin zur BRD offen. Da dort meist Westwind herrscht, wäre es kein probates Ziel gewesen, da der Fallout mit hoher Wahrscheinlichkeit Richtung DDR → Polen → UdSSR gezogen wäre.

    Das ist mir bekannt.

    Alles in allem ist bei der Kernenergie in Deutschland so viel vergurkt worden, dass das Thema wohl durch ist. Als Ingenieur finde ich die Technik durchaus interessant, sehe aber auch die Risiken. Und ja, der HTR gilt zwar bzgl. Kernschmelze als inhärent sicher, hat aber auch eine wesentlich geringere Leistungsdichte als ein DWR oder SWR.

    Das Problem der Abfallentsorgung besteht ja nachwievor - und da sehe ich keine wirkliche Bewegung derzeit.

    Prinzipiell sehe ich es ähnlich wie "Der Doktor" - auf Lange Sicht wird wohl die Kernenergie immernoch eine Rolle spielen. Und dass mittels Kernenergie viel machbar ist, zeigen ja die Radioisotopenbatterien diverser Raumsonden.

    Und um es klarzustellen: Mir sind die Risikien der Kernenergie durchaus bekannt und bewusst. Daher sollte es auch Ziel sein, diese Risiken so weit wie es geht zu minimieren.

    «Ich verstehe Ihre Frage so: Dass es Menschen gibt, die wünschen, dass ein solches OS als "Retro-OS" bezeichnet wird, ja? Mir ist nicht bekannt, dass solche Absichten bestehen, da HP-UX 9.x einfach ein altes OS ist. Niemand hat die Absicht, ein "Retro-OS" zu bauen.» Xaar, 2014

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  • Aue liegt rund 150 km Luftlinie von mir entfernt.

    Deshalb auch "quasi". Von hier aus ist das 'ne halbe Weltreise entfernt. ;)


    Das ist aber durchaus reine Auslegungssache. Wenn ich mir den "Wirkungsgrad" anschaue (Thermische Nennleistung zu elektrische), komme ich auf rund 34% - da biste ähnlich dabei wie bei anderen thermischen Kraftwerken. Fernwärmeauskopplung gibts im übrigen (bzw. gabs) auch. Siehe Kernkraftwerk Greifswald.

    Der Wirkungsgrad ist bei Kondensationskraftwerken generell "schlecht", wenn die Wärme nicht soweit möglich genutzt wird. Die letzten in der BRD gebauten Kernkraftwerke (Konvoi-Serie) haben Fernwärmeschnittstellen, nur wurden und werden die nicht genutzt. Das KKW Grohnde koppelt lediglich Wärme für die Kraftwerksgebäude und ein benachbartes Schwimmbad aus. Das nahe liegende Hameln hingegen speist sein Fernwärmenetz mit Wärme aus einem Müllheizkraftwerk.


  • Deshalb auch "quasi". Von hier aus ist das 'ne halbe Weltreise entfernt. ;)

    Das ist weiter weg als Berlin - und das ist keineswegs "quasi um die Ecke". Prag liegt auch rund 150 km Luftlinie von mir entfernt.


    Der Wirkungsgrad ist bei Kondensationskraftwerken generell "schlecht", wenn die Wärme nicht soweit möglich genutzt wird. Die letzten in der BRD gebauten Kernkraftwerke (Konvoi-Serie) haben Fernwärmeschnittstellen, nur wurden und werden die nicht genutzt. Das KKW Grohnde koppelt lediglich Wärme für die Kraftwerksgebäude und ein benachbartes Schwimmbad aus. Das nahe liegende Hameln hingegen speist sein Fernwärmenetz mit Wärme aus einem Müllheizkraftwerk.

    Ich weiß sowieso nicht, warum man die Fernwärme nicht besser genutzt hat bei solchen Großkraftwerken. Hier bei uns gabs das eigentlich recht großflächig. Von den Kraftwerken des Gaskombinats Schwarze Pumpe wurde da die Hoyerswerdaer Neustadt und ein nicht unerheblicher Teil von Spremberg versorgt. Diese Anbindung hat man auch beim Neubau des Kraftwerks Schwarze Pumpe in den 1990er Jahren integriert. Geht ja gar nicht anders - die Hoyerswerdaer Neustadt ist ja so gut wie komplett Fernwärme-versorgt. Und ausgefallen ist die Fernwärme nur ein einziges Mal - im "Katastrophenwinter" 1978/79, sonst nie.

    Prinzipiell wird ja die Fernwärme ganz ordentlich genutzt - Heizkraftwerke gibts ja Einige.

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  • Irgendwo in der Nähe muss der Blitz rein gegangen sein, Internet und Telefon waren weg.

    Gestern gabs bei uns nur Sternschnuppen. Die letzten 2 Tage ist dieser kleine Planet durch nen Kometenschweif geflogen. Mittwoch/Donnerstag wars bewölkt. Aber Do/Freitag konnten wir was sehen. Nicht viel, aber Berlin ist auch nebenan echt hell.

    Heute sollens nochmal 34 Grad werden. Letzer aufruf hochsommer. Mal schauen wie der abtritt.


  • *willauch* ... hier ist seit einer Woche nur Hitze und bis mitten in die Nacht hinein Temperaturen weit über 20°C

    So passts bei mir ganz gut. Heute wieder über 35 °C gehabt - und in der Nacht warens gerade mal 22 °C Minimum gewesen :b2:

    «Ich verstehe Ihre Frage so: Dass es Menschen gibt, die wünschen, dass ein solches OS als "Retro-OS" bezeichnet wird, ja? Mir ist nicht bekannt, dass solche Absichten bestehen, da HP-UX 9.x einfach ein altes OS ist. Niemand hat die Absicht, ein "Retro-OS" zu bauen.» Xaar, 2014

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  • Ich weiß sowieso nicht, warum man die Fernwärme nicht besser genutzt hat bei solchen Großkraftwerken.

    Fernwärmenetze zu bauen kostet erst mal viel Geld, rechnen tut sich das dann später. Da die Kaufleute, die leider das Sagen haben, aber nur bis zum nächsten Quartalsabschluss denken, wurde und wird lieber nur Strom produzeirt, der schneller Gewinn abwirft.


    Prinzipiell wird ja die Fernwärme ganz ordentlich genutzt - Heizkraftwerke gibts ja Einige.

    Bis auf einige "Fernwärme-Inseln" (Mannheim, Flensburg, …) sieht das "im Westen" sehr mau aus. Häufig, so auch in Hannover, findet sich folgende Situation: Angeschlossen sind die großen Abnehmer (Behörden, Schulen, Schwimmbäder, große Gewerbeimmobilien, …) aber das Gros der Privatimmobilien heizt weiter mit Einzelstättenfeuerung, obwohl die Fernwärmeleitungen unter den Straßen liegen. Grund dafür sind vor allem rechtliche Hemmnisse. Man kann die Immobilienbesitzer, vor allem bei Bestandsimmobilien, nicht so ohne weiteres zwingen auf Fernwärme umzusteigen.

    In der DDR (und im übrigen "Ostblock") gab es diese rechtlichen Hemmnisse nicht, was ein Grund für den höheren Fernwärmeversorgungsgrad dort ist. Dafür waren die Netze "im Osten" oft ziemlich marode, da wegen der PlanMangelwirtschaft vor allem die Wärmedämmungen der Rohre von minderer Qualität waren. Nach dem Fall des "Eisernen Vorhangs" wurden die Netze häufig saniert anstatt sie stillzulegen, was schon etwas erstaunlich ist, wenn man bedenkt, was sonst so alles platt gemacht wurde. In Russland und auf dem Balkan läuft die Sanierung teilweise noch. In diesem Rahmen wurde das Wissen um langlebige und effiziente Fernwärmerohre recht schnell in den Osten exportiert. Zwei Rohrhersteller sitzen nun in Polen, einer in Russland, einer in "Neufünfland" (in Sondershausen) und in Serbien wird gerade ein Werk aufgebaut (Liste ohne Anspruch auf Vollständigkeit).

    Also es geht, wenn man will, nur hier in den "alten Bundesländern" wollen eben viele nicht. In dicht bebauten Gebieten dürfte es m.E. gar keine Einzelfeuerstätten mehr geben. Das würde den Primärenergieeinsatz deutlich senken. Außerdem würden Schornsteinbrände und Gasexplosionen der Vergangenheit angehören.

  • Zitat

    Bis auf einige "Fernwärme-Inseln" (Mannheim, Flensburg, …) sieht das "im Westen" sehr mau aus. Häufig, so auch in Hannover, findet sich folgende Situation: Angeschlossen sind die großen Abnehmer (Behörden, Schulen, Schwimmbäder, große Gewerbeimmobilien, …) aber das Gros der Privatimmobilien heizt weiter mit Einzelstättenfeuerung, obwohl die Fernwärmeleitungen unter den Straßen liegen. Grund dafür sind vor allem rechtliche Hemmnisse. Man kann die Immobilienbesitzer, vor allem bei Bestandsimmobilien, nicht so ohne weiteres zwingen auf Fernwärme umzusteigen.

    Wir haben erst vor 4 Jahren etwa von unserer Ölheizung in Hannover auf Fernwärme umgestellt..

    Mark IV Style Motherfucker!

    Einmal editiert, zuletzt von Alpha (15. August 2015 um 01:47)

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